Nachhaltigkeit, CSR, Innovation, … nur einige der heutzutage so häufig verwendeten Schlagworte. Finde hier unsere Gedanken dazu, wie man zwei dieser so häufig verwendeten Begriffe – Nachhaltigkeit und Nachhaltige Innovation – am besten erklären kann.
NACHHALTIGKEIT
Der Begriff “Nachhaltigkeit” wurde im Deutschen zuallererst in Bezug auf Wälder verwendet und erst später ins Englische übersetzt. Die Bedeutung damals: Nicht mehr Bäume zu fällen, als innerhalb einer bestimmten Periode nachwachsen können.
Obwohl unter indigenen Völkern allseits bekannt, bedurfte der Begriff aufgrund des Kapitalismus einer Neudefinition. Die globale Wirtschaft machte es zu einfach und zu verlockend, kurzfristige Rentabilität gegen ökologische und soziale Schäden anderswo auf der Welt einzutauschen.
Kurz, Nachhaltigkeit bedeutet, nicht mehr zu nehmen, als man braucht, und alles dorthin zurückzugeben, woher man es genommen hat – sei es vom Menschen, von der Natur oder von unserem Planeten. Ziel ist es, eine dauerhafte „Win-Win-Win“-Situation für sich selbst, für die Gesellschaft und für die Natur zu schaffen. Seit John Elkington‘s 1994 veröffentlichten „Triple Bottom Line“ wird diese Dreiecksbeziehung dafür verwendet, um Nachhaltigkeitsbemühungen von Organisationen zu strukturieren.
Im Zusammenhang mit Unternehmen ist es sinnvoll, über Nachhaltigkeit nachzudenken und sich Fragen wie: Welche Auswirkungen haben wir auf unseren Planeten, auf die Menschheit und auf unsere langfristige Rentabilität? zu stellen. In einer Organisation, in der Nachhaltigkeit fest in der Unternehmens-DNA und -Kultur verankert ist, bewerten Mitarbeiter:innen – wenn auch oft unbewusst – diese Frage bei jeder Entscheidung, die sie treffen.
Sobald sich eine Organisation ihres negativen Fußabdruckes bewusst ist, sollte sie den nächsten Schritt setzen, um negative Auswirkungen weitgehend zu reduzieren und um kreative Wege zu finden, welche die Probleme der Welt lösen und das Unternehmen in eine „net positive“ Organisation verwandeln.
NACHHALTIGE INNOVATION
Für eine Organisation, die das Thema Nachhaltigkeit (noch) nicht vollständig als ihre oberste Priorität in ihre Strategie und alltägliche Entscheidungsfindung integriert hat, kann es schwierig sein, herauszufinden, wo man anfangen soll.
Als Tipp schlagen wir folgende Schritte vor:
Schritt 1:
Mache das Thema Nachhaltigkeit zur Top-Priorität, indem du jemanden aus dem Top-Management ernennst, der das Thema leitet (idealerweise der CEO).
Nachhaltigkeit ist nicht ausschließlich eine Frage des Marketings – sie betrifft jede Entscheidung in allen Abteilungen und kann die gesamte Strategie des Unternehmens maßgeblich beeinflussen.
Schritt 2:
Finde die „Nachhaltigkeits-Champions“ in deinem Unternehmen, denen das Thema wirklich am Herzen liegt und die das Thema weiter vorantreiben wollen.
Schritt 3:
Gib deinem Team und ihren Ideen die Bühne, die sie verdienen. Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Add-On, das Mitarbeiter:innen in ihrer Freizeit oder am Wochenende machen.
Organisiere z.B. „Impact Days“, um deine eigenen Nachhaltigkeits-Champions zu finden und nutze diese Tage als Kick-off für bereits bestehende unternehmensinterne Nachhaltigkeitsinitiativen.
Beginnend mit den „Impact Days“ können deine Mitarbeiter:innen nun an verschiedensten nachhaltigen Innovationsthemen arbeiten, alle mit dem klaren Ziel, …
- relevante Bereiche nachhaltiger Innovation in verschiedenen Unternehmensabteilungen zu identifizieren,
- interne Nachhaltigkeitsprojekte/-initiativen zu planen und zu budgetieren,
- Ideen und Projekte gemeinsam mit dem Management zu bewerten und dadurch
- die Mitarbeiter:innen an dieser entscheidenden Aufgabe des Unternehmens auch teilhaben zu lassen.
Deine Mitarbeiter:innen werden dankbar sein, sich wertgeschätzt fühlen, und dadurch mehr Motivation und Engagement für das Unternehmen zeigen.
Letzter Schritt
Der Weg ist das Ziel.
Genieße diese Reise, denn “Nachhaltigkeit” ist nie zu Ende.
Wenn du eine Struktur benötigst, um noch besser zu visualisieren, an welchen Ideen gearbeitet werden könnte, können nachhaltige Innovationsprojekte auf folgende Weise geclustert werden:
- Erneuere bestehende Arbeitsweisen des Unternehmens (Müllreduzierung, Prozesse, Büromanagement)
- Überprüfe dein Partner-Netzwerk (Lieferketten, Kooperationen, Kunden)
- Bewerte nachhaltige Produkte, Dienstleistungen & Geschäftsmodelle (Produktlebenszyklen, Innovationen, potenzielle Optionen für Kreislaufwirtschaftsmodelle)
- Teile deinen Erfolg (nutze Gewinne und Infrastruktur, um z. B. NGOs zu unterstützen)
Die meisten Beratungsunternehmen empfehlen, mit einer Analyse des Status quo zu beginnen, was zu viel Recherche führt, um deinen CO2-Fußabdruck entlang der Lieferkette zu berechnen oder einen CSR-Bericht für deine Stakeholder zu erstellen.
Dieser Ansatz ist akzeptabel, da ihr euren Erfolg messen solltet. Wir empfehlen jedoch, dies parallel zu tun und so schnell wie möglich auch damit zu beginnen, die Ideen eurer Mitarbeiter:innen zu nutzen. Sie wissen am besten, wo die Schmerzpunkte liegen und wo Verbesserungen im Unternehmen vorgenommen werden können, jedoch fühlen sie sich oft machtlos oder zögern, auch etwas zu ändern.
Also, gib deinem Team eine Chance und hören ihnen zu. Nach unserer Erfahrung wirst du sehr oft „Warum machen wir das nicht schon?“ hören. Du wirst Ideen präsentiert bekommen, die manchmal auch nur wenig Ressourcen benötigen, um umgesetzt zu werden. Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich eine dieser Ideen zur einer der wichtigsten Nachhaltigkeitskampagnen deiner Organisation, so wie bei uns und bei adidas mit dem #runfortheoceans